Dr. Robert Conrad Viktor Riemann (1877-1962)


Materialzusammenstellung: Tord R. Riemann

Wappen Familie Riemann Robert Riemann war Lehrer in Leipzig, daneben wirkte er als Literaturhistoriker, Publizist und Herausgeber. Seine Eltern waren der Musikwissenschaftler Dr. Hugo Riemann (1849-1919) und Ehefrau Elisabeth, geb. Bertelsmann (1856-1930). Robert Riemann hatte einen Sohn, den Juristen Dr. Tord Hugo Riemann (1925-1992), und drei Enkelkinder Tord Robert, Carmen-Thurid und Raoul Robert.
Weitere biographische Angaben zur Familie Riemann finden sich auf der Webseite zu Hugo Riemann, und der Familienstammbaum wird in Auszügen hier gezeigt.
Robert Riemanns autobiographische Aufzeichnungen wurden durch den amerikanischen Bombenangriff auf Leipzig am 4. Dezember 1943 vernichtet. In den letzten Lebensjahren verfaßte er nochmals eine Autobiographie, die zu seinen Lebzeiten unpubliziert blieb. Diese handschriftlichen persönlichen Aufzeichnungen blieben viele Jahrzehnte unbeachtet, obwohl er einer Publikation gewiß nicht abgeneigt war. Unser Vater hatte das gesamte Eigentum an die Lebensgefährtin Vera Loebner vererbt, die so großzügig war, praktisch alle persönlichen Unterlagen seinen Kindern (mit Käthe Riemann (1928-2000)) zu überlassen. Die autobiographischen Aufzeichnungen wurden mir als ältestem Nachkommen anvertraut. Ich kann mich auch noch gut daran erinnern, wie er an ihnen gearbeitet hatte. Seit dem Wendejahr 1989 mehrten sich Anfragen zur Familiengeschichte der Riemanns, vor allem wegen Hugo Riemann, aber es gab auch die eine oder andere zeitgeschichtlich begründete Anfrage zu Robert. Hervorheben möchte ich die Überlassung von Auszügen aus Robert Riemann's Aufzeichnungen an Herrn Dr. Michael Arntz, die er in der sehr schönen Biographie "Hugo Riemann (1849-1919) - Leben, Werk und Wirkung" (Concerto Verlag, Köln, 1999) verwandte. Es reifte der Entschluß, das vollständige Manuskript von Robert Riemanns "Dummheit und Einsicht - Aus meinem Leben" der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Das Resultat sind die Webseiten zu Hugo Riemann und zu Robert Riemann.
Die Aufzeichnungen enden 1957, mit Robert Riemanns achtzigstem Geburtstag. Er verstarb am 3. November 1962 in Wendenschloß in Berlin. Die Trauerfeier fand jedoch in Leipzig statt, am 17. November 1962. Die Nennung Leipzigs als Sterbeort im sehr kenntnisreichen und präzisen Beitrag über Robert Riemann im Internationalen Germanistenlexikon, Band 2, Seiten 1495-1496 ist vermutlich darauf zurückzuführen.
Die Grabstelle von Robert Riemann befindet sich in der Ehrengrabstätte seines Vaters Hugo Riemann auf dem Südfriedhof in Leipzig (Grab-Nummer II.Uni.Rab.101). Sie ist im Besitz der Familie. [Ergänzung 2015: Die Grabstätte wurde wegen sehr erheblicher Preissteigerungen aufgegeben.]



Biographie Robert Riemann


Robert  Riemann 1910
Robert Riemann 1910
Die persönlichen Aufzeichnungen unseres Großvaters, des Lehrers und Literaturhistorikers Robert Riemann werden hier in Auszügen zugänglich gemacht.
Das Abschreiben der handschriftlichen Notizen ist recht zeitaufwendig und noch nicht abgeschlossen. Die Kapitel werden entsprechend dem Fortschritt ins Internet gestellt, in der Hoffnung, daß ihr Inhalt auf Interesses des einen oder anderen Internetsurfers trifft.
Ich habe beschlossen, nicht die Publikation in Buchform zu wählen, aus zwei Gründen. Zum einen ist die Buchpublikation technisch, urheberrechtlich, finanziell relativ aufwendig, und zum anderen gibt die Präsentation im Internet die Möglichkeit, mit Hyperlinks zu arbeiten; und das finde ich faszinierend.
Robert  Riemann 1948
Robert Riemann 1948


Die seit März 2008 bis zum letzten Update im August 2015 veröffentlichten Kapitel aus Robert Riemanns Autobiographie:

Robert Riemann, "Dummheit und Einsicht - Aus meinem Leben (1877-1957)"

Inhaltsverzeichnis
1. Familientraditionen [3. März 2008]
2. Hugo Riemann [3. März 2008]
3. Konrad Bertelsmann [22. August 2009]
4. Freundschaft und Dichtung [22. August 2009]
5. Thomaner, Student, Soldat [16. August 2015]
6. Paul Beck [14. August 2015]
7. Die Oberrealschule [17. August 2015]
8. Der deutsche Monistenbund [10. August 2015]
9. Kleine Kriegserlebnisse [16. August 2015: komplett bis Seite 48; 14. August 2015: Text bis Seite 43, erster Absatz]
13. Schwarzarbeiter [18. Januar 2009]
14. Idyll am Bodensee [6. März 2009]
15. Heimkehr und Abschied [22. August 2009]
16. Mein achtzigster Geburtstag [22. August 2009]



Die Publikationen von Robert Riemann


Das bereits erwähnte Internationale Germanistenlexikon enthält ein auf den ersten Blick recht vollständiges Publikationsverzeichnis, und ich habe im wesentlichen auf diese Quelle zurückgreifen können.
Wenn man die Autobiographie liest, ergeben sich jedoch weitere Publikationshinweise. Das betrifft zwei sehr verschiedene Themenbereiche.
Zum einen sind die Beiträge zu nennen, die Robert Riemann in den Publikationsorganen des Monistenbundes veröffentlicht hat. Das Kapitel 8 in der Autobiographie schildert die Tätigkeit im Monistenbund. Ich erinnere mich an die umfangreiche Sammlung von Heften des Monistenbundes, die ich als Kind gerne durchgesehen habe, ohne ihre weltanschauliche Bedeutung voll zu verstehen. Einige der Beiträge sind im Verzeichnis der Publikationen von Johannes Maria Verweyen im Monistenbund mit aufgeführt.
Zum anderen wurde Robert Riemann, Lehrer an der Oberrealschule in Leipzig, ab 1933 zwangspensioniert. Er war sehr froh über das Angebot des Verlegers Friedrich Wilhelm Hendel, bei ihm - anonym - als Herausgeber zu arbeiten. F. W. Hendel (1887-1947) war Eigentümer des F.W. Hendel Verlags Leipzig - Meersburg - Naunhof [Link]. Die Tätigkeit half Robert Riemann, seine stark verminderten Einkünfte aufzubessern und sie hat ihm offenbar viel Befriedigung in schwerer Zeit verschafft. Nachdem die Familie Riemann in Leipzig 1943 ausgebombt wurde, konnte er im Sommerhaus von F. W. Hendel in Meersburg am Bodensee unterkommen. An diese Zeit hatte er noch viele Jahre später dankbare Erinnerungen, wenngleich er dort auch nur sehr knapp der Verhaftung durch die Gestapo im Zusammenhang mit dem Stauffenberg-Attentat auf Hitler entging. Er konnte auch nach dem Kriege nicht dauerhaft als Lehrer dort Fuß fassen und kehrte 1946 nach Leipzig zurück. Die Kapitel 13 - 15 in der Autobiographie sind dieser Zeit gewidmet. Sie sind zugleich ein schönes, respektvolles Doppelportrait der so recht verschiedenen Charaktere Hendel und Riemann. Ich habe mich sehr gefreut, als ich nach Veröffentlichung der Webseite zu Hugo Riemann durch den Enkel von F. W. Hendel, Christian Lenhardt, kontaktiert wurde und von ihm interessante weitere Details zu dieser problemvollen Periode im Leben von Robert Riemann zu erfahren.

Hier findet sich das Publikationsverzeichnis von Robert Riemann.



Mein Dank für Unterstützung gilt Carmen, Jenny, Raoul und Robert Riemann sowie Christian Lenhardt und Petra Wilczinski.

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First edition: Mo 24. Aug 01:03:57 CEST 2009
Last modified: Fr 14. August 2015

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